Wie verhält sich Wasser im Vakuum?
Kochen auf den Bergen oder warum Kartoffeln
im Hochgebirge länger zum Garen brauchen.
In vielen Lehrbüchern steht, dass Wasser bei 100°C siedet. Tatsächlich ist
unsere Temperaturskala ursprünglich sogar genau so definiert worden, indem man
den Gefrierpunkt von Wasser zu 0°C und den Siedepunkt zu 100°C festlegte. Das
Problem bei dieser Festlegung ist, dass sie nur bei Normaldruck, d.h. bei 1013
hPa, dem durchschnittlichen Luftdruck in der Erdathmosphäre auf Meereshöhe
stimmt. Schon bei besonders schlechtem oder guten Wetter (entsprechend
besonders niedrigem oder hohem Luftdruck) oder in größerer Höhe über dem
Meeresspiegel stimmt diese Festlegung nicht mehr. Wasser siedet im Hochgebirge
deutlich unter 100°C. Daher brauchen z.B. Kartoffeln dort auch länger zum
Garen.
Ein Schnellkochtopf nutzt dieses Phänomen in umgekehrter Richtung. Das siedende
Wasser wird luftdicht eingeschlossen, so dass sich im Schnellkochtopf ein hoher
Druck aufbaut. Daher ist das siedende Wasser dort deutlich heißer als 100°C,
wodurch Speisen schneller garen.