Die LED

Besonders effiziente Lichterzeugung


Grundlagen: Emission und Energiebänder

Licht entsteht durch Emission, d.h. dadurch dass ein Elektron aus einem angeregten Zustand in ein tieferes Energieniveau fällt. Die dabei freigesetzte Energie wird in Form von Licht abgegeben.

In Festkörpern bilden die benachbarten Atome gemeinsame Energiebänder aus. Je nach Material erstrecken sich diese Energiebänder über unterschiedliche Energiebereiche.
Halbleitermaterialien (z.B. Silizium und Germanium) können durch Verunreinigungen (durch Dotierung) dazu gebracht werden, unterschiedliche Energiebänder auszubilden.

Aufbau einer Diode: unterschiedlich dotierte Materialien

Eine Diode besteht aus zwei unterschiedlich dotierten Halbleiterschichten. Diese Halbleiterschichten haben dadurch unterschiedlich hohe Energiebänder. Dies hat zur Folge, dass Elektronen in eine Fließrichtung gegen einen Energieunterschied angehen müssen (Sperrrichtung), während sie in der anderen Richtung den "Energieberg herunterrutschen" können (Durchlassrichtung).
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Erzeugung des Lichtes: Wechsel des Energieniveaus

Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass bei der Durchlassrichtung Licht emittiert werden muss.

Dabei wechselt das Elektron aus dem teilweise gefüllten Leitungsband der p-Schicht auf einen freien Platz in der n-Schicht.

Je größer der Unterschied zwischen den Energiebändern ist, desto energiereicher kann das Licht sein, das emittiert wird. Während es schon lange rote und gelbe LEDs gab, gelang es erst 1988 auch blaue LEDs herzustellen. Die Japaner Akasaki, Amano und Nakamura erhielten dafür 2014 den Nobelpreis.
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Aufgaben zur LED-Technologie

1. Grundlagen der Emission

Erkläre den physikalischen Prozess der Lichtemission in einer LED. Was passiert mit den Elektronen, wenn sie von einem angeregten Zustand in ein tieferes Energieniveau fallen?

Lösung

Bei der Lichtemission in einer LED fällt ein Elektron von einem höheren Energieniveau im Leitungsband der p-Schicht in ein tieferes Energieniveau im Valenzband der n-Schicht. Während dieses Übergangs wird Energie in Form von Licht freigesetzt, das wir als sichtbares Licht wahrnehmen. Dieser Vorgang wird als Elektronenrekombination bezeichnet.

2. Energiebänder in Halbleitermaterialien

Beschreibe den Aufbau von Energiebändern in Halbleitermaterialien und wie Verunreinigungen (Dotierung) diese Energiebänder beeinflussen können. Welche Materialien sind typische Halbleiter?

Lösung

In Halbleitermaterialien gibt es zwei Hauptbänder: das Valenzband und das Leitungsband. Das Valenzband ist vollständig besetzt, während das Leitungsband normalerweise leer ist. Der Bereich zwischen diesen Bändern wird als Bandlücke bezeichnet. Durch Dotierung, das Hinzufügen von Fremdatomen, können zusätzliche Energiezustände eingeführt werden, die die Leitfähigkeit des Materials beeinflussen. Typische Halbleiter sind Silizium und Germanium.

3. Aufbau einer Diode

Skizziere den Aufbau einer Diode und erkläre die Funktionsweise der unterschiedlich dotierten Halbleiterschichten. Was passiert, wenn Elektronen in die Sperrrichtung und in die Durchlassrichtung fließen?

Lösung

Eine Diode besteht aus zwei Halbleiterschichten: einer n-Schicht (negativ dotiert) und einer p-Schicht (positiv dotiert). In der Sperrrichtung wird die Diode blockiert, da die Elektronen in der n-Schicht in die entgegengesetzte Richtung fließen müssen, was einen Energieberg überwinden würde. In der Durchlassrichtung hingegen können Elektronen von der n-Schicht zur p-Schicht fließen und dabei Energie in Form von Licht abgeben, wenn sie einen Energietransfer erleben.

4. Berechnung der Lichtenergie

Die Energie eines Photons, das von einem Elektron bei einem Energieniveauwechsel emittiert wird, kann durch die Formel \( E = h \cdot f \) berechnet werden, wobei \( h \) das Plancksche Wirkungsquantum und \( f \) die Frequenz des Lichts ist. Angenommen, die Frequenz des emittierten Lichts einer LED beträgt 5 × 1014 Hz.

Berechne die Energie des Photons.

Hinweis: Das Plancksche Wirkungsquantum ist \( h = 6,626 \times 10^{-34} \, \text{J s} \).

Lösung

Die Energie des Photons wird berechnet mit der Formel:

\( E = h \cdot f \)

Setze die gegebenen Werte ein:

\( E = 6,626 \times 10^{-34} \, \text{J s} \times 5 \times 10^{14} \, \text{Hz} \)

Das ergibt:

\( E = 3,313 \times 10^{-19} \, \text{J} \)

5. Wellenlänge des Lichts

Die Energie eines Photons ist auch mit seiner Wellenlänge verbunden. Die Beziehung zwischen der Energie und der Wellenlänge wird durch die Formel \( E = \frac{h \cdot c}{\lambda} \) gegeben, wobei \( c \) die Lichtgeschwindigkeit und \( \lambda \) die Wellenlänge ist.

Berechne die Wellenlänge des Lichts, das von einer LED mit einer Energie von 3,31 × 10-19 J emittiert wird.

Hinweis: Die Lichtgeschwindigkeit beträgt \( c = 3,0 \times 10^8 \, \text{m/s} \).

Lösung

Um die Wellenlänge zu berechnen, verwenden wir die Formel:

\( E = \frac{h \cdot c}{\lambda} \)

Stelle um nach der Wellenlänge:

\( \lambda = \frac{h \cdot c}{E} \)

Setze die gegebenen Werte ein:

\( \lambda = \frac{6,626 \times 10^{-34} \, \text{J s} \times 3,0 \times 10^8 \, \text{m/s}}{3,31 \times 10^{-19} \, \text{J}} \)

Das ergibt:

\( \lambda = 6,02 \times 10^{-7} \, \text{m} = 602 \, \text{nm} \)

Die Wellenlänge des Lichts beträgt also 602 nm (Nanometer), was im sichtbaren Spektrum liegt.

6. Anwendung der blauen LED

Im Jahr 1988 gelang es, blaue LEDs herzustellen, die eine wichtige Rolle in modernen Lichtquellen spielen. Diskutiere die Anwendungsmöglichkeiten von blauen LEDs und warum sie in Verbindung mit roten und grünen LEDs zur Erzeugung von weißem Licht verwendet werden.

Lösung

Blaue LEDs sind besonders wichtig, weil sie zusammen mit roten und grünen LEDs in Kombination zur Erzeugung von weißem Licht verwendet werden. Dies geschieht durch additive Farbmischung: Rote, grüne und blaue LEDs kombinieren sich, um das gesamte sichtbare Spektrum abzudecken. Blaue LEDs sind besonders schwierig herzustellen und wurden erst 1988 entwickelt, was die Tür für energieeffiziente weiße Lichtquellen öffnete, die in vielen modernen Beleuchtungstechnologien verwendet werden.

7. Nobelpreis für die blaue LED

Im Jahr 2014 erhielten die japanischen Wissenschaftler Akasaki, Amano und Nakamura den Nobelpreis für die Entwicklung der blauen LED. Recherchiere und erläutere die Bedeutung dieser Entdeckung für die Beleuchtungstechnik.

Lösung

Die Entwicklung der blauen LED war ein entscheidender Durchbruch, weil sie es ermöglichte, weiße LEDs zu erzeugen, die energieeffizienter und langlebiger als traditionelle Glühbirnen sind. Dieser Fortschritt führte zu einer Revolution in der Beleuchtungstechnik, indem er den Weg für energiesparende und umweltfreundliche Beleuchtungslösungen ebnete. Weiße LEDs sind heute weit verbreitet in Haushalten, Straßenbeleuchtung und Displays. Die Entdeckung trug erheblich zur Reduzierung des globalen Energieverbrauchs bei.


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